Aida Muluneh – Farbenrausch

In letzter Zeit bin ich immer wieder auf die farbenprächtigen Fotografien von Aida Muluneh gestoßen. Nicht wirklich verwunderlich, dass die äthiopische Fotokünstlerin aktuell immer wieder auftaucht, da sie in der alle 2 Jahren stattfinden Ausstellung des MoMa New York für neue Fotografen 2018 vertreten war. Ursprünglich kommt Aida Muluneh aus dem Fotojournalismus. 

 

 

Aida Muluneh ist in Äthiopien geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie aber in vielen unterschiedlichen Ländern u.a. England, Zypern und Canada. Nach dem Filmstudium in Washington arbeitete sie als Fotojournalistin. Vor rund 10 Jahren ist Muluneh wieder in ihr Heimatland zurück gegangen.

 

In Ihren Studioarbeiten stehen die Farben im Vordergrund. Die Werke werden wie bei einem Gemälde oder Film entwickelt.  


Die Idee wird erst mal durch einfach Skizzen festgehalten. Dann wird herausgearbeitet, was alles für die Realisierung benötigt wird. Alte Fotografien aus den 1930-1940 inspirieren Aida Muluneh. Bodypainting, traditionelle Muster und farbenfrohe Stoffe finden häufig Verwendung. Die einzelnen Gegenstände werden entsprechend der Zeichnungen angefertigt.

 

Trotz all der Vorbereitung, kommt beim Shooting der Punkt an dem Änderungen vorgenommen werden müssen. Für Muluneh der magische Moment, um das Foto zu schießen, dass sie sich vorgestellt hatte. 


 

Das Bild welches wir von Afrika haben, wurde über die letzten Jahrzehnten sehr geprägt von Kriegen, Hungersnöten und dem Kampf gegen Wilderei. Aida Muluneh möchte mit ihren Aufnahmen zeigen, dass Äthiopien als auch Afrika vielfältiger ist. Viele andere Seiten werden einfach nicht in den internationalen Medien gezeigt. 

 

Trotz der Ästhetik in ihren Fotografien ist ihr bewusst, dass die Realität ganz anders aussieht. «Träumt überhaupt noch jemand von einer besseren Welt, oder haben wir aus schierer Bequemlichkeit den Albtraum als Realität akzeptiert?», fragt sie.


 

Seit ihrer Rückkehr nach Äthiopien bemüht sich Muluneh darum, die Kunstschaffenden dort durch Projekte, Workshops und Ausstellungsmöglichkeiten zu unterstützen. U.a. hat sie in Äthiopien die erste Foto-Biennale ins Leben gerufen.

 

Wie sagte ihre Großmutter: Die Welt ist Neun; sie ist nie komplett und sie ist nie vollkommen.»

 

 

 


 Die Fotografien von Aida Muluneh wirken vollkommen. So hoffe ich darauf, dass es in naher Zukunft Arbeiten von Muluneh hier in der näheren Umgebung gezeigt werden, damit ich in Farben und Formen abtauchen kann.