Isabell Mellert - Mehrfachbelichtung

Es scheint so dass mein Foto-Jahr 2018 schon die ersten Highlights hervorgebracht hat. In den letzten Wochen habe ich für mich eine lange vernachlässigte Fototechnik wiederentdeckt. Im Zeiten der analogen Kameras passierte es einem ab und an, dass man aus versehen ein Negativ doppelt belichtet hatte. Heute bei den digitalen Kameras muss man das bewusst einstellen. Das habe ich in letzter Zeit häufiger gemacht. Durch die Mehrfachbelichtungsfunktion kann man Motive vor der Haustüre wieder neu „beleben“. Aber seht selbst. 

Bei der Mehrfachbelichtung legt man 2 oder mehr Aufnahmen zu einem Foto übereinander. Im Grunde eignen sich sowohl Natur, Gebäude, Personen oder Landschaftsmotive.  Nach der ersten Aufnahme gibt einem die Kamera eine gewisse Zeit um auf einen weiteren Bildausschnitt die Kamera einzustellen. Somit ist eine der Hauptherausforderungen im Umkreis eines Motivs die Möglichkeiten für die Kombination zu sehen.  Bei dem nebenstehenden Foto habe ich eine Eisenbahnbrücke mit der natürlichen Umgebung des Bachs kombiniert. Der Schnee half dabei den etwas „antiken“ Touch zu erzielen. 

 


 Bevor ich bei der Kamera für das erste Teilbild auslöse, habe ich die Bildausschnitte nacheinander durch den Sucher betrachtet um mir das endgültige Foto vor dem geistigen Auge vorzustellen. Dabei versuche ich mir schon anhand von Markierungen im Sucher (z.B. Autofokusfelder) zu merken wo im Suchfeld Bildelemente liegen zu haben. Danach mache ich mir Gedanken darüber wie stark die einzelnen Teilfotos jeweils belichtet werden müssen. Bei dem Bild mit Bäumen und Himmel, war klar um einen räumlichen Eindruck zu erhalten, müssen die vorderen Bäume dunkler rüberkommen als die optisch hinteren. Glaubt ja nicht, dass das gleich beim 1. Mal perfekt funktioniert hat. 

 


Minimalistische oder abstrakte Fotografie kann mich ja so richtig begeistern. Auch das lässt sich hervorragend mit der Mehrfachbelichtung kombinieren. Die nebenstehende Fotografie ist ein Beispiel dafür. Ein kleineres Gebäude mit interessanter Architektur habe ich dafür genutzt. Die Kanten und gebogenen Elemente setzten hierbei Akzente und die Überlappung von „Hausflächen“ führen zu unterschiedlichen Farbtonwerten. Am Rechner habe ich dann das Foto in Schwarz-Weiß überführt. Eine Verschmelzung von farbigen Flächen kann ich mir aber auch als sehr interessante Möglichkeit vorstellen. Leider habe ich bisher noch nichts Passendes gefunden um das real ausprobieren zu können. 



Und juckt es euch nun auch. Dann nichts wie los. Schaut mal ob eure Kamera eine Mehrfachbelichtungsfunktion hat. Es macht richtig viel Spaß und die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Experimentiert rum, gewinnt Erfahrung und gute Ergebnisse werden nicht lange auf sich warten lassen. Das die bisherigen Fotos nicht vor Farbe sprühen liegt einfach daran, dass aktuell nur wenig Farbe in der Natur zu finden ist. Hier gibt es noch weitere Fotos zur Mehrfachbelichtung zu sehen.